Type it out loud: Mein Körper!?

TYPE IT OUT LOUD: KRISEN
In unserem Modul "Typographie: Schrift anwenden" erhielten wir die Aufgabe, mit experimenteller Typografie zum Thema Krisen zu arbeiten. Dabei entschieden wir uns für eine typografische Intervention im öffentlichen Raum, die das Thema Schwangerschaftsabbrüche anspricht. 

Wir wollen mit unserem Projekt zur Enttabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen beitragen und auf diese wichtige Krise aufmerksam machen - denn das Recht frei über den eigenen Körper bestimmen zu können, sollte auch für Personen mit Uterus ein Grundrecht sein!
MEIN KÖRPER!?

In vielen Ländern weltweit sind Abtreibungen verboten, strafbar oder nicht zugänglich. Das einzelne Individuum muss die Konsequenzen dieser politischen Regelungen tragen und kann nicht selbstbestimmt entscheiden. Frauen versuchen Schwangerschaften mit gefährlichen Methoden abzubrechen oder müssen das Kind unfreiwillig austragen.

In Deutschland  wurde zwar das Werbeverbot für Abtreibungen aufgehoben, aber Paragraph 218a besteht immer noch, das heißt Schwangerschaftsabbrüche sind in Deutschland nicht legal!
VORBEREITUNG

Für unser Projekt überlegten wir uns, welche Orte in Mainz einen Einfluss auf unsere Krise der Schwangerschaftsabbrüche haben. Schließlich entschieden wir uns für den Landtag - dort wird über die Gesetze entschieden, die die Körper von Frauen betreffen. Als nächsten Ort wählten wir das Gebäude der Profamilia oben, die aktive Hilfe und Beratung rund um Schwangerschaftsabbrüchen anbietet. Zuletzt entschieden wir uns für den Mainzer Dom, da auch die (katholische) Kirche großen Anteil an der Tabuisierung von Schwangerschaftsabbrüchen hat.
UMSETZUNG

Mit dem von uns ausgesuchten Spruch "Mein Körper!?", wollten wir verdeutlichen, dass die körperliche Selbstbestimmung von (schwangeren) Frauen immer noch nicht gänzlich gegeben, sondern durch den Gesetzgeber und zahlreiche Stigmata sanktioniert ist. Für die Umsetzung unserer Idee, einigten wir uns nach ausgiebigem Brainstorming darauf, den Spruch in roten Buchstaben auf T-Shirts aufzubringen und vor den jeweiligen Plätzen Fotos aufzunehmen. Hierfür wählten wir die Schriftart "Bely", die thematisch passend auch von einer Frau (Roxane Gataud) entworfen wurde. Während unserer Umsetzung des Projektes erregten wir auch die Aufmerk-samkeit einiger Passanten, die interessiert zusahen, tuschelten oder Fotos aufnahmen. 
Mit unseren Händen wollten wir symbolisch die Haltung der einzelnen Instituitionen zum Thema darstellen. Der Landtag, bespricht das Thema kaum, beziehungsweise verändert die Politik nur wenig zum Positiven hinsichtlich der Legalisierung, Versorgung und Aufklärung von Schwangerschaftsabbrüchen. Die Kirche hingegen sieht größtenteils weg und möchte nichts von Schwangerschaftsabbrüchen wissen. Für sie existiert diese Krise einfach nicht. Die ProFamilia hingegen ist eine Beratungsstelle, die zuhört und Betroffenen Unterstützung anbietet. 
PRÄSENTATION

Abschließend  stellten wir unsere Bilder in den Räumlichkeiten unserer Uni aus. Auch hier brachten wir unseren Schriftzug "Mein Körper" gut sichtbar in roten Buchstaben auf die Wand auf. Dazwischen hängten wir unsere entstandenen und bearbeiteten Bilder vor den einzelnen Gebäuden in Mainz auf. Den ganzen Prozess unseres Projektes illustrieren wir noch einmal anschaulich in unserem Video unten. 
Type it out loud: Mein Körper!?
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